Hans Zender: LO-SHU VI 5 Haikai 1989 für Flöte, Violoncello
Hans Zender
Les Sirénes chantent quand la raison s’endort (1966) (Hommage a Max Ernst)
für Sopran, Flöte, Klarinette, Violoncello, Vibraphon und Klavier
Annette Schlüntz
The snow has no voice (2008)
für Fl, Ob, Klar, Perc, 2 Vl, Vc
Hans Zender
Cabaret Voltaire [S,Okt] 2001/2002
Fl, Ob, Klar, Schl, Klav, Vl, Vla, Vc
Iris ter Shiphorst
Fragmente für 2 Holzbläser (2022/23)
für Bassoboe und Bassklarinette
Den Komponisten und Dirigenten Hans Zender als Brückenbauer zu bezeichnen, liegt nahe. Als Dirigent stets darauf bedacht, Programme mit Tiefenwirkung zu gestalten, die das Ferne nah und das Nahe fern erscheinen lassen hat der Komponist Zender sich – lange vor Debatten um «cultural appropriation» – um eine «postkolonialen» musikalischen Diskurs in seinen Werken verdient gemacht, welche mehr und mehr die Klanglichkeit einer westeuropäisch geprägten Nachkriegs-Avantgarde (selbst-)kritisch aufbrechen, um Räume für «neue Musiken» aus aller Welt zu öffnen.
Mit dem Konzertprogramm möchte El Perro Andaluz Zenders vielfältiges Gesicht in Verbindung zur nächsten und übernächsten Generation bringen. Mit seinem Werkzyklus «Lo-Shu» gestaltet Zender den Übergang von Stille zu musikalischer Geste und vermittelt dabei zwischen europäischen und asiatischen Klangwelten. Gehört «Les sirènes» für Stimme und Ensemble zu den wenig bekannten frühen Werken Zenders, in denen der symbolische Surrealismus als Inspirationsquelle dient, zeigt «Cabaret voltaire» Zenders skurril-dadaistische Seite. Das konzeptuelle Nachdenken über den Bereich zwischen Klang und Stille einerseits und der konkrete Hinweis zu Anregung durch Poesie und bildende Kunst, welchen die Stücke Hans Zenders umreißen, werden gespiegelt in dem Werk von Annette Schlünz, welches inspiriert ist durch ein Gedicht von Sylvia Plath («The snow has no voice»).